09 September 2024 Pressemitteilungen

Tiefbau für 1.300 Kilometer Erdkabeltrasse: GvW entwickelt zusammen mit Amprion und RiskConsult Progressiven Partnerschaftsvertrag


Amprion hat jetzt für die Gleichstromprojekte Korridor B und Rhein-Main-Link Tiefbauleistungen für mehr als 1.300 Kilometer Erdkabeltrasse an drei Arbeitsgemeinschaften vergeben. Grundlage der Ausschreibung war das Modell des Progressiven Partnerschaftsvertrags, das der Übertragungsnetzbetreiber gemeinsam mit den Anwältinnen und Anwälten der Kanzlei GvW Graf von Westphalen unter Leitung von Dr. Robert Theissen, Jacqueline Dekkers und Alena Wutz (alle Privates Baurecht, Hamburg) und der Unternehmensberatung RiskConsult entwickelt hat.

Die besondere Herausforderung bestand darin, zur frühzeitigen Sicherung von Kapazitäten einen verbindlichen Bauvertrag auf Grundlage eines ausschließlich funktional bestimmten Bausolls (Straßenverbindung A ➔ B) und noch vor Erstellung jeglicher Planung abzuschließen. Auch zur Vergütung der Auftragnehmer lagen bei Vertragsabschluss nur grobe Schätzungen vor.

Der Progressive Partnerschaftsvertrag bietet eine neue Möglichkeit, große und komplexe Bauprojekte für alle am Bau Beteiligten auch angesichts einer anfänglich noch unbestimmten Bauaufgabe erfolgreich abzuwickeln. Nach Vertragsabschluss und Planungserstellung wird das Projekt in Zusammenarbeit der Parteien in Bauabschnitte aufgeteilt, denen individuelle, zwischen den Vertragsparteien abgestimmte Vergütungsmodelle (Basis: Cost + Fee) zugeordnet werden. Risiken auf dem jeweiligen Streckenabschnitt werden vorab durch eine probabilistische Simulation erfasst und mit einem entsprechenden Zuschlag eingepreist.

„Das Modell des Progressiven Partnerschaftsvertrags berücksichtigt die Interessen von Bauherr und ausführendem Unternehmen gleichermaßen und ist somit ideale Grundlage einer langfristigen partnerschaftlichen Zusammenarbeit“, erklärt Dr. Robert Theissen, Partner bei GvW im Privaten Baurecht und Mitinitiator des neuen Vertragsmodells. „Die Definition des Bausolls nach Vertragsabschluss schafft Planungssicherheit für alle Beteiligten und reduziert durch eine faire Vergütung Auseinandersetzungen zu Nachträgen und Terminverzögerungen.“

GvW hat den Progressiven Partnerschaftsvertrag gemeinsam mit Amprion und RiskConsult entwickelt und verhandelt. Das neue Vertragsmodell wurde jüngst durch die International Construction Project Management Association (ICPMA) in New York mit dem „Excellence in Construction Project Management Award“ ausgezeichnet (mehr).

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